Dorfkirche Groß Gievitz

Vorschaubild Dorfkirche Groß Gievitz

Die Kirche in Groß Gievitz geht auf die deutsche Besiedlung des Landes Schloen im 13. Jahrhundert zurück. Außer zu sakralen Zwecken diente der massive Feldsteinbau auch als Schutzraum für die Siedler. In den Notzeiten des Dreißigjährigen Krieges verkam die Kirche teilweise. In einem Visitationsbericht von 1662 wird angemerkt, dass der Turm kein Dach mehr habe und eine Reparatur notwendig sei. Bis 1682 ist das Turmgewölbe dann vollends eingestürzt. Nachdem Ernst Christoph von Voß (1655–1720) im Jahr 1692 das Gut und damit auch das Kirchenpatronat erhalten hatte, ließ er die durch Kriegseinwirkungen lange verzögerten Reparaturen an der Kirche durchführen und die Ausstattung erneuern. Auf ihn geht vermutlich auch die erste Übertünchung der mittelalterlichen Fresken zurück. 1793 stürzte der Turm der Kirche bei einem Sturm erneut ein, er wurde 1802 unter August Ernst von Voß (1779–1831) wieder aufgebaut Die Witwe des Grafen August Ernst, Luise von Voß geb. Berg (1780–1865) hat 1857/58 eine umfassende Renovierung der Kirche veranlasst. Anlässlich dieser Renovierung wurden die Wände ein weiteres Mal getüncht und die barocke Ausstattung der Kirche wurde dem Zeitgeschmack entsprechend mit einer holzfarbenen Übermalung überstrichen und die Altarbilder mit anderen Motiven überdeckt. Die im Westen des Kirchenschiffs eingezogene Empore wurde vergrößert, um eine neue Lütkemüller-Orgel aufzunehmen, an der Nordwand entstand außerdem eine weitere Empore. Nachdem das Gut Groß Gievitz 1935 an die Nordsiedlung GmbH gekommen war, ließ diese verschiedene Sicherungsmaßnahmen an der Kirche durchführen. Unter anderem wurde der Turm mit einem Eisenband mit der Westwand des Kirchenschiffs verbunden. Im Jahr 1958 traten unter einem sich lösenden Kalkfleck Reste der mittelalterlichen Bemalung zu Tage. Ab 1964 wurden die Wandmalereien dann wieder freigelegt und auch die ursprüngliche barocke Bemalung der Ausstattung sowie der ursprüngliche Bilderschmuck des Altars wiederhergestellt. Die Nordempore wurde wieder entfernt und ein alter Taufstein, der sich zuvor im Freien befunden hatte, im Kircheninneren aufgestellt.