Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide

Vorschaubild Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide

Ziegenhorn 1
19398 Karow

(038738) 7390-0
(038738) 7390-21

E-Mail:
Homepage: www.naturpark-nossentiner-schwinzer-heide.de

Vorschaubild Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide

Die Landschaft und ihre Entwicklung


Der Naturpark ist geprägt durch weite Kiefernwälder, zahlreiche Seen, Moore, Dünen, Feuchtwiesen, Trockenrasen und Heiden sowie ruhige Dörfer. Diese Kulturlandschaft entstand durch die letzte Eiszeit und durch das Tun des Menschen über viele Generationen. Ein letztes Mal schoben sich vor etwa 15 000 Jahren Gletscher von Norden voran. Sie kamen am Nordrand des heutigen Naturparks zum Stehen, schmolzen langsam ab und bildeten hier die Endmoräne. Unzählige Schmelzwasserströme lagerten südlich der Gletscher Massen von Kies und Sand ab. Diese glaziale Form nennen wir Sander.

Aus geologischer Sicht bildet der Sander den Kern des Naturparks, der heute fast ausschließlich von Kiefernwäldern bedeckt ist. Wo das Gletscherwasser Rinnen ausspülte, finden wir heute Seen und Moore. Die zahlreichen Rinnenseen haben meist sehr klares Wasser und große Sichttiefen. Sie beherbergen noch selten gewordene Tier- und Pflanzengemeinschaften. Vom Sand überdeckte Toteisreste hinterließen nach dem Abtauen Hohlformen, in denen sich große und flache Seen bildeten. Diese stellen heute nährstoffreiche Seen oder Moore dar.

In alle Landschaftsstrukturen griffen die Menschen seit etwa 5 000 Jahren durch ihre Nutzung ein und veränderten ständig ihr Gesicht.

Landschaftsgeschichte und Flächennutzung


Das Wirken der Slawen (ca. 700 - 1 200) und später der deutschstämmigen Siedler sowie die Gründungen von Städten und Klöstern (Dobbertin und Malchow) im 13. Jahrhundert beeinflussten die Landschaftsentwicklung in hohem Maße, doch die letzten 250 Jahre hinterließen durch Raubbau am Wald besondere Spuren.

16 Glashütten, 23 Teeröfen, 12 Kalköfen und 15 Ziegeleien sowie viele Holzmeiler führten um 1800 zur fast völligen Zerstörung des Waldes. Aus der Holznot heraus entwickelte sich eine geregelte Forstwirtschaft, die nach und nach den Wald als Kiefernforst wieder aufbaute. Heute werden von zwei Landesforstämtern, einem Bundesforstamt und zur Zeit drei Privatforsten über 60% der Naturparkfläche als Wald gemäß einer naturnahen Forstwirtschaft genutzt. Die anderen Landflächen bewirtschaften ca. 25 Landwirtschaftsbetriebe, wobei etwa 50% des Grünlandes extensiv genutzt wird. Zwei große und zwei kleine Fischereibetriebe befischen 96% der Seen. Einheimischen Fisch kann man in vielen Gaststätten essen, vor Ort kaufen oder aber auch selbst angeln.

Tier- und Pflanzenwelt


Die vielfältige Naturausstattung und die geringe menschliche Siedlungsdichte sind Hauptursachen für das Vorkommen vieler bedrohter Tier- und Pflanzenarten. So wurden bisher über 140 Brutvogelarten nachgewiesen. Neunzig andere Vogelarten treten als Durchzügler und Nahrungsgäste auf und unterstreichen die Bedeutung des Naturparks als Europäisches Vogelschutzgebiet.

Herausragend sind die Vorkommen von 15-16 Brutpaaren des Seeadlers, 11 Paaren des Fischadlers und 12-15 Brutpaaren der Großen Rohrdommel. Viele Menschen sind begeistert, wenn sie den Seeadler im Gleitflug über die Seen und Wälder dahingleiten sehen. Er ist Symbolvogel für den Naturpark und deshalb auch im Logo wiederzufinden.

Von den Säugern ist besonders der Fischotter zu nennen, der das gesamte Gebiet besiedelt. Seltene Pflanzen wachsen an nährstoffarmen, trockenen oder nassen Standorten, z.B. in den Uferbereichen der Klarwasserseen. Aber auch am Grund dieser Seen leben verschiedene Armleuchteralgen in Form ausgedehnter Rasen, die ein besonderes Kleinod im Naturpark darstellen.

Vorschaubild Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide